Vom Eishotel haben wir schon berichtet, jetzt kommt Kiruna dran. Denn am selben Tag durften wir die weltberühmte Eisenerzgrube nördlich des Polarkreises besuchen. Also ab unter die Erde!
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So siehts unter der Erde aus. |
Der Norden Schwedens ist nicht nur bekannt für Sami und Rentiere, sondern auch für seinen Reichtum an Bodenschätzen. Der Bergbau ist daher neben Land- und Forstwirtschaft und der Energieproduktion einer der Hauptwirtschaftszweige Schwedens. In Kiruna steht die wichtigste Anlage der LKAB (Luossavaara-Kiirunavaara Aktiebolag), die weltweit größte und modernste unterirdische Eisenerzgrube. Genauer gesagt wird hier phosphorhaltiges Magnetit aus dem Erzberg Kirunavaara abgebaut.
Das Gebiet gehörte ursprünglich den Sami, doch die haben freundlicherweise freiwillig der Industrialisierung Platz gemacht. Heute fehlt nicht nur ein Stück Berg, auch Kiruna selbst wird schön langsam unterminiert. Wer hier wohnt, darf sich also nicht wundern, wenn er eines Tages umgesiedelt wird.
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Die Stadt Kiruna steht auf unsicherem Boden. |
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Eingang zur Miene |
Als wir also in Kiruna angekommen waren, hieß es erst mal den Bus wechseln. Doch statt einer Werksrundfahrt gings direkt ab unter die Erde! Sofort war alles finster und noch dazu fingen die Scheiben an zu beschlagen. Gut, dass wir nicht klaustrophobisch veranlagt sind... Wie das genau ausgeschaut hat, sieht man ja am Titelfoto. Die Mine verfügt über ein ausgiebiges unterirdisches Straßennetz mit Verkehrsregeln und -schildern und natürlich auch Geschwindigkeitsbeschränkungen. Licht gibts keins damit man den entgegenkommenden Verkehr besser sieht! Fühlte sich mehr nach Augen zu und durch an, aber schließlich erreichten wir nach einigen Minuten unser Ziel.
Ca. 500 m unter der Erde (von der Spitze des Bergs gemessen) befindet sich das Besucherzentrum mit Bergwerksmuseum und Kino. Dort wurden wir erst mal behelmt und über die Mine belehrt. Außerdem durften wir einen sehr informativen (Werbe-)Film über LKAB und Kiruna genießen.
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LKAB Besucherzentrum |
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Das dunkelgraue ist Eisenerz (Magnetit), der Rest Vulkangestein |
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Die Pelletsfabrik liegt gleich nebenan. |
Es folgte eine Fika und anschließend eine längere Führung durch die
Schächte des Besucherzentrums. Daher wissen wir jetzt alles über das
Werk: Unter Kirunavaara befindet sich ein riesiges Eisenerzflöz umgeben
von Vulkangestein. Das ganze Flöz ist etwa 4 km lang und 80 m breit und
mindestens 2 km tief. Die ersten 500 m sind schon praktisch abgebaut und
die Stollen sind mittlerweile schon bis auf 1km Tiefe vorgedrungen.
Wieviel Erz noch übrig ist, lässt sich aber nicht sagen, da man nicht weiß
wie tief der Flöz reicht. Das Erz weist einen hohen Magnetitgehalt auf,
enthält aber auch Phosphor (was es instabiler macht). Das Kiruna-Flöz
ist also sehr magnetisch, tatsächlich ist es die zweitgrößte magnetische
Anomalie der Erde (Die Größte ist in Kursk im südwestlichen Russland).
Aufgrund des vulkanischen Ursprungs des Kiruna-Flözes findet man hier
aber auch Mineralien wie Olivin oder Mica (= Muskovit = Glimmer).
Die
Mine ist auf sehr hohem technischen Niveau und der Untertageabbau ist
ziemlich teuer. Damit das ganze trotzdem noch rentabel ist produziert
LKAB sehr hochwertige Eisenerzpellets und exportiert diese rund um den
Globus.
Doch natürlich gabs nicht nur was fürs Hirn sondern auch was für die Augen: Zuerst durften wir ein ausrangiertes Minenfahrzeug genauer unter die Lupe nehmen und dann gings ab ins Museum. Dort gabs vor allem alte Bergarbeiterausrüstung wie Grubenlampen, Bohrer, ... und viele alte Bilder. Wir durften uns danach übrigens ein paar Eisenerzpellets mitnehmen, was wir mit
denen machen sollen, wissen wir aber noch nicht. Besonders hübsch oder
wertvoll sind sie ja nicht.
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Teilsohlenbruchbau: Die einzelnen Schritte erklärt |
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Modernste Technik |
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Doch kein Märchen: Der Geist von Kirunavaara |
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Verwendet wird elektrischer Strom oder Diesel, aber kein Benzin |
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Der Bagger war riesig (schon wieder der Geist!). |
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Der Geist war in Wahrheit Steffi, erwischt! |
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Erzloren-Entladeschacht |
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Grubenlampen und Helme |
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Bohrer |
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Mahlzeit |
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Sprengausrüstung |
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Grubenschlitten |
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Schmiede |
Besonders wichtig für Kiruna war schon immer der Schienenverkehr. Mit der
Eisenbahn kam die Industrialisierung in den Norden und der Transport, sowohl
über als auch unter der Erde, wurde großteils
von Zügen erledigt. Und das hat sich auch kaum geändert: Züge bringen die Eisenerzpellets zu den großen Häfen
in Luleå oder in Narvik, wo sie dann ihre Reise per Schiff antreten
oder im Stahlwerk SSAB Luleå landen.
Die Zeit drängte, denn wir mussten ja weiter nach Jukkasjärvi ins Eishotel. Der Bus brachte uns irgendwie wieder aus der Mine raus und draußen erwartete uns dann herrlicher Sonnenschein. Ab zum Mittagessen und noch ein paar Fotos geknipst. Wieder zurück in unserem Bus gings dann weiter nach Jukkasjärvi.
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Endlich Tageslicht! |
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