Dienstag, 30. April 2013

Ice Road

So, jetzt ist es ganz schön lange her, dass wir hier etwas gepostet haben. Momentan haben wir so viel zu tun an der Uni, dass wir echt zu fast gar nichts anderem mehr kommen!



Egal, wir müssen trotzdem endlich über die Ice Road hier in Luleå berichten. Eisstraßen sind im Norden generell nichts neues. Schon seit Jahrtausenden werden zugefrorene Seen oder das Meer als Transportwege benutzt, die zu anderen Jahreszeiten einfach nicht verfügbar sind. Sie sind sogar so beliebt, dass die Sami ihre Märkte nur im Winter abgehalten haben (z.B. der bekannte Wintermarkt in Jokkmokk). Heutzutage haben die Eisstraßen an der Küste etwas an Bedeutung verloren, sind aber trotzdem noch immer sehr beliebt - vor allem für Freizeitaktivitäten. Man kann Eislaufen, spazieren gehen, Eishockey spielen,... 
Die Eisstraßen auf den Seen haben im Gegensatz dazu noch einen wirtschaftlichen Vorteil, weil Straßen eröffnet werden, die Transportwege drastisch verkürzen können.
Sicher sind die Eisstraßen auf alle Fälle. Sie werden nur dann geöffnet, wenn 40-Tonner darauf fahren dürfen; d.h. das Eis sollte dann fast einen Meter dick sein. Und auch wenn die Oberfläche schon schmilzt im Frühling, muss das nicht bedeuten, dass die Stabilität deswegen nachlässt. Dafür muss es schon eine längere Periode Plusgrade haben wie es momentan der Fall ist. Bruchstellen und Spalte sind auch keine Gefahr. Gerade das Meereis bricht durch die Strömungen im Wasser ständig, vor allem auf den schneefreien Stellen, aber die frieren so schnell wieder zusammen, wie wenn nichts gewesen wäre.
Soviel zur Theorie. Wir machten uns also bei herrlichstem Wetter auf den Weg in die Stadt. Nochmal kurz bei der Touristeninfo den aktuellen Status der Eisstraße nachgefragt und dann gings auch schon rauf aufs Eis. Hierzu gibt's rund um Luleå einige Zugangsstege aus Holz. Einige Kilometer geht die Eisstraße dann um die Halbinsel der Innenstadt und sogar bis raus zu einer kleinen Insel in den Skären. Das Eis neben der Straße ist theoretisch mit Schnee bedeckt und gar nicht rutschig. Da wir aber schon so spät dran waren, war schon einiges von dem Schnee weggeschmolzen. Das Eis der Eisstraße war ziemlich durchsichtig und von vielen Rissen durchzogen. Besonders faszinierend waren die vielen Einschlüsse von Luftbläschen und Schnee. Richtig problematisch wurden die Straßenverhältnisse dann in Richtung südlicher Hafen; da war's dann sehr uneben und dadurch noch rutschiger. Dort konnten wir dann schließlich auch die Eisstraße wieder verlassen.
War auf jeden Fall ein ganz besonderer Stadtrundgang, sowas wär bei uns daheim nicht vorstellbar. Wir würden ja gern noch öfters Jesus spielen, doch leider ist jetzt alles geschmolzen. Doch das nächste Mal wenn wir aufs weite Meer hinausschaun wissen wir: Dort draußen warn wir schon spazieren.

























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