Donnerstag, 16. Mai 2013

Trollforsen

Trollforsen ist eine der größten, unberührten Stromschnellen Europas, die ca. 340 km oberhalb der Mündung des Pite älv (dt: Pitefluss) liegt. Der Pite älv wird an dieser Stelle dadurch geprägt, dass sich dort diverse Inseln im Fluss befinden; die größte davon heißt Trollholmen (dt: die Trollinsel). 
Erreichen kann man Trollforsen von zwei Seiten; auf beiden Seiten des Flusses gibt es Zufahrtswege und Hängebrücken um Trollholmen zu erreichen. Glücklicherweise namen wir die nördliche Zufahrt über den Inlandsvägen und eine 16 km lange Schotterstraße ohne Namen, wodurch wir gleich die schöneres Seite der Stromschnellen erreichten. 



Das Schönste am zur Abwechslung einmal so weit im Landesinneren zu sein, war fast schon, dass dort noch richtig viel Schnee herumliegt. Leider Gottes hat das unsere Erkundung Trollholmens aber auch nicht einfacher gemacht. Zumindest verstehen wir jetzt auch, warum viele von den Nationalparks hier oben im Norden bis zum Sommer nicht zugänglich sind. 
Das andere ist, dass man dort wirklich in der Wildnis ist und das sieht man auch. Der Pite älv wird von wunderschönen, naturbelassenen Kiefernwäldern gesäumt, weit und breit sind keine Leute (obwohl uns auf der Schotterstraße sogar Einheimische entgegen gekommen sind!) und überall sind massig Elchhaufen, sogar auf Trollholmen! Die große Frage ist, wie kommen Elche bitte auf diese Insel mitten im Fluss? Komplett zugefroren dürfte das Wasser nicht einmal im tiefsten Winter sein und durch das Wasser waten oder schwimmen stelle ich mir auch nicht gerade angenehm vor. Gehen die Elche also über die Hängebrücken?? Elche können auch locker 500 kg auf die Waage bringen und die Brücken sind nur für 150 kg zugelassen. Ob das gegebenenfalls auf Dauer gut geht?

Pite älv

Flusseis: Man kann recht schön erkennen, dass es eigentlich aus lauter kleinen Stiften aufgebaut ist.




Kiefernwälder rund um den Pite älv


Die nördliche Hängebrücke

Im Gegensatz zu den Storforsen, bei denen wir früher schon waren, sind die Trollforsen relativ klein. Der zurückgelegte Höhenunterschied ist mit ca. 40 m auch nicht viel, wird aber dafür interessanter, da sich im Fluss so viele kleine Inseln befinden. Wegen des Schnees sah man leider nicht alle, aber es war trotzdem schön. 




Wo Trollforsen klein ist, ist Trollholmen dafür größer. Mit einer Länge von ca. 4 km gibt es da reichlich zu erkunden, was Thomas und ich auch gemacht haben. Die Schwiegereltern haben wir da gleich einmal zurückgelassen. :-P
Der Legende nach lebte einmal ein Sami am Trollforsen und hatte das Problem, dass ein Troll dort wütete. Um dem Dilemma zu entkommen bat er einen Schamanen um Hilfe, der dann 7 Tage lang mit dem Troll kämpfte ohne dass ein Sieger heraustrat. Dann ging der Schamane zu Wasser um zu Trinken und bat dem Troll sein Trinkgefäß an. Noch bevor der Troll einen Schluck nehmen konnte, mischte der Schamane ein Pulver in das Wasser und der Troll schlief ein. Danach eilten alle Sami zum Fluss und bedeckten den Troll mit Stock und Stein. Auch heute liegt der Troll noch immer unter diesem Haufen. Wenn man aber am richtigen Stein hört, dem Herzstein, kann man noch immer seinen Herzschlag hören.
Dank dieser Legende trägt die größte Insel den Namen Trollholmen.










Die südliche Seite des Trollforsen war leider nicht ganz so spektakulär, aber dafür haben wir dieses wunderschöne kleine Biotop zwischen den Felsen gefunden.





Die südliche Hängebrücke
Dieser Tag war ein absoluter Erfolg. Wir konnten nicht nur Storforsen (die Fotos dazu kommen noch) und Trollforsen besuchen, sondern das Wetter hat unglaublicherweise auch noch den ganzen Tag lang gehalten. In dieser verregneten Woche war das echt ein Segen. 


Das Witzigste am gesamten Tag war vermutlich, dass es echt egal ist, wie weit am Arsch von Schweden man sind befindet, es gibt wirklich überall Toiletten - und wenn es nur ein liebes kleines Plumpsklo ist. 


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