Samstag, 16. Februar 2013

Vinter Festivalen


Was machen die Schweden, wenn der Tag kurz ist und die Stimmung im Keller? Festival! Das alljährliche Vinterfestivalen ist hier ein absoluter Pflichttermin. Diesen Donnerstag gabs auf dem Campus der LTU die Möglichkeit unter anderem Hundeschlitten zu fahren und nordische Burger zu kosten. Also früh aufgestanden und ab auf die Uni!

Skifahren, aber wo?

Dort angekommen - etwas abseits der Hauptgebäude - waren verschiedene Stände aufgebaut, an denen man Unterschiedliches ausprobieren konnte. Zunächst mal ein Schneehaufen auf dem "Alpina" aufgesprüht stand - soll man hier Schifahren? Wie wir später herausfanden, war hier in Wahrheit der Freesylepark. Jedenfalls, etwas verwirrt gingen wir mal fürs erste weiter zum nächsten Stand. Dort fanden wir Schneeschuhe (snöskor), schon besser. Die hatten wir nach einer gewissen Zeit auch dann endlich halbwegs richtig angezogen. Wir bekamen noch einen Zettel und Stift in die Hand gedrückt und los gings. Es galt durch den Schnee zu wandern und dabei Quizfragen zu beantworten, die an bestimmten Stationen aushingen. Das Ganze war zwar anstrengend, aber ohne Schneeschuhe hätten wir wahrscheinlich den halben Vormittag gebraucht. So waren wir halbwegs schnell fertig und es ging weiter. 


Nächster Stand: Langlaufen (längdskidåkning), und siehe da! Wir treffen auf Altbekanntes aus Österreich, nämlich Fischer-Ski (schon wieder). Wir wurden also mit Top-Material ausgestattet und tatsächlich gingen die Ski so gut, dass sich Thomas gleich zweimal unfreiwillig auf den Arsch setzte. Doch wir hatten den Dreh dann ziemlich schnell heraus, immerhin sind Bretter an den Füßen für uns nichts Ungewohntes. Die Balance ist aber auf den schmalen Langlaufskiern nicht so leicht zu halten, was wir besonders in den Kurven merkten. 

Fischer-Ski commercial. In der Mitte: Emad aus dem Iran

Langlaufen und Fotografieren ...
... und Steffi hatte wirklich den Bogen raus.

Die ganze Zeit über hörten wir ständig Hundegebell und am nächsten Stand wurde auch klar warum. Wir durften Hundeschlitten (hundspann) fahren! Genauer gesagt wurden wir gefahren, also zurücklehnen und genießen. Denkste, es ging ganz schön rasant dahin und schnell um enge Kurven, sehr spaßig.

Die Hunde konnten's schon gar nicht mehr erwarten.

Danach gabs erstmal eine Stärkung in Form von "parisare" (Nordische Burger). Erinnert ein wenig an Leberkäse in Burgerweckerl, dazu gabs geröstete Zwiebel und fertiger Gurkenbatz. Wir haben schon Schlimmeres gegessen, war eigentlich ganz gut. Danach noch heißen Schwarzbeersaft und dann gings weiter zum Eisklettern. Dort musste man erwartungsgemäß Schlange stehen, wir begnügten uns mit einem Foto und schauten lieber den Feuerkünstlern zu.

Kulinarische Spezialität aus dem Norden.

Sieht ziemlich einfach aus, daher lieber was anderes probieren.

Den Feuerkünstlern wurde so schnell nicht kalt


ohne Worte


Bivouacs sind anscheinend einfach nur Schneehügel.

Es gab noch einiges, das wir nicht probiert haben, wie zum Beispiel Kitesurfen oder Eisskulpturen formen (musste man sich vorher anmelden). Zu guter Letzt konnte man noch Biwaks bauen (so ähnlich wie Iglus), aber das machen wir sowieso zu Genüge dieses Wochenende im Zuge unseres Ausflugs nach Arvidsjaur. Also ließen wir andere Schneeschippen und schauten lieber zu. 
Danach gingen wir wieder Heim, wos dann Semlor mit Tee gab. Semlor, das ist ein traditionelles Gebäck, gefüllt mit Mandelcreme, das zur Fastenzeit hauptsächlich in Schweden, Finnland und Estland gegessen wird. Klingt ähnlich wie Semmel, war auch ursprünglich ohne Füllung. Wir probiertens aus, und siehe da: uns schmeckts! "Normale Krapfen" heißen hier munk (Mönch) und sind beispielsweise mit Himbeermarmelade gefüllt und mit Kristallzucker bestreut.

Semlor sind gerade aktuell,
zum Vergleich: ein normaler (angebissener) Krapfen

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