Mittwoch, 26. Juni 2013

Östersundtrip: Tag 8 - Döda Fallet


Der letzte Tag. Wir mussten uns leider von Gällö und der Stuga (und Hubbe) verabschieden. Werden warscheinlich wieder kommen. Das heißt aber nicht, dass wir einfach heimgefahren sind und nichts mehr unternommen haben - ganz im Gegenteil. Auf dem Weg nach Sundsvall kommt man an gleich zwei interessanten Attraktionen vorbei. Die erste folgt nun: Döda Fallet, zu deutsch: Der tote Wasserfall.


Die Geschichte haben wir jetzt schon einige Male in diversen Reiseführern gelesen und daher kennen wir die auch schon ziemlich auswendig. Einfach gesagt passierte ein Unglück 1796. Damals wurde der Indalsälven als Transportweg für Holz genutzt. Doch unterhalb des Sees Ragundasjön lag ein mächtiger Wasserfall mit 35 Metern Fallhöhe und dort zerbrach der Großteil der Baumstämme. Daher plante man einen Kanal am Wasserfall vorbei zu legen, wofür man sich dann auch professionelle Hilfe holte, in Form des Magnus Huss (genannt "Vildhussen") aus Sundsvall. Der hatte die Idee, den im westlichen Teil des Tales hinabfließenden  Boänbach zum Kiesplateau, dass den Ragundasjön aufstaute, abzuleiten. Durch die Schneeschmelze stieg dann der Indalsälven so stark an, dass das Wasser des Ragundasjön durch diesen Kanal zu fließen anfing und sich durch den Kiesdamm grub. Der hielt das nicht lange aus und die 300 Millionen Kubikmeter Wasser des Ragundasjön entleerten sich innerhalb von 4 Stunden. Die 15 Meter hohe Flutwelle suchte sich einen neuen Weg durch das Tal und das Erdreich wurde bis nördlich von Sundsvall transportiert, wo es sich sammelte und das Indalsälvendelta schuf. Trotz der enormen Zerstörung durch die Flutwelle kam aber kein Mensch ums Leben. Der Indalsälven war auch erfolgreich umgeleitet und flößbar und der Wasserfall fortan trocken. Anstelle des Ragundasjön blieb fruchtbarer Ackerboden übrig, was die Gründung einer neuen Ortschaft namens Hammerstrand in der Mitte des ehemaligen Sees zur Folge hatte.


Den toten Wasserfall kann man heute auf Stegen entlangwandern. Dabei kann in den Felsen die von den Wassermassen geschaffenen Aushölungen bewundern. Auch eine Grotte gibt es und am Ende so etwas wie einen Canyon und einen kleinen See namens Lintjärn. Die Felsen sind von verschiedenen Flechten überzogen und wir waren nicht wenig überrascht, als wir wilde Erdbeeren und Ribisel fanden.

Die Stege sind allesamt für Rollstuhlfahrer geeignet.


Vom Wasser ausgehöhltes Gestein überall.


Dieser Stein wurde komplett durchbohrt vom Wasser.










Hier studieren wir den Text zur Herkulesgrotte.



Preiselbeere

Preiselbeere
wilde Erdbeeren, leider noch nicht ganz reif.


Den Naturlehrpfad haben wir ausgelassen.

Hatten Glück, dass die Sonne rauskam und haben uns brav alles angeschaut. Aber irgendwie fehlte dem Wasserfall dann doch etwas, was andere Wasserfälle haben: Tosende Wassermassen. Die Stege verlaufen auch kreuz und quer im Tal und nehmen etwas Atmosphäre aus der Szenerie. Wir hatten zwar Hunger, doch die Preise waren etwas verschärft und so fuhren wir weiter, wir hatten ja noch ein Ziel, der folgt aber in einem separatem Beitrag.

2 Kommentare:

  1. Sieht aus als ob der Text zur Grotte eine deutsche Übersetzung dabei ist. Stimmt das und findet man das öfter?

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    1. Jep, aber meist mit genug (witzigen) Übersetzungsfehlern ;)

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