Mittwoch, 26. Juni 2013

Östersundtrip: Tag 8 - Thailändsk paviljong


Ursprünglich nicht auf dem Plan stand diese Attraktion, da wir erst in Gällö durch Zufall darauf gestoßen sind. Nicht weit vom Döda fallet und direkt auf der Strecke nach Sundsvall liegt ein Thailändischer Pavilion. Genau, ein echter Thailändischer Wat, kein billiges Imitat und das mitten in Schweden!

Wie man gleich auf dem ersten Bild sieht, sind wir irgendwo in der ländlichen Gegend. Das Dorf heißt Utanede und liegt in der Gemeinde Ragunda. Würde niemanden interessieren, gäbe es da nicht einen thailändischen Pavilion. Warum der hier wohl steht?



Natürlich zahlt man hier Eintritt, dafür ist aber auch die Parkanlage mit Teich und Brücke und ein Museum inklusive. Auch den Pavilion selbst darf man betreten. Da haben wir uns nicht lange fragen lassen.

Am Fuße des Pavilions.
Alles mit Blumen geschmückt, wie es sich gehört.



Drinnen dann eine Statue eines westlich angezogenen Mannes. Dieser Mann ist König Chulalongkorn, der 1868 den Thron von Siam bestieg. Er war ein beliebter und bewunderter König, nicht zuletzt weil er die Sklaverei in seinem Land abgeschafft hat. Er war sehr engagiert, sein Heimatland zu entwickeln und ihm eine moderne Struktur zu geben. Dafür hat er aktiv gearbeitet, was ihn auf Reisen um die ganze Welt geführt hat. 

Der reisende König. Auf der Karte sind Orte die er besucht hat:
Ägypten, Österreich, Deutschland, Ungarn, Portugal, England,
Dänemark, Polen, Schweden, Norwegen und Russland.

Rama V Chulalongkorn

Er war wohl sehr beliebt beim Volk.



König Chulalongkorn wurde vom schwedisch-norwegischen König Oscar II. nach Stockholm eingeladen. Dort fand die internationale Kunst- und Industrieaustellung statt. Aber König Oscar wollte ihm auch ander Teile Schwedens zeigen. König Chulalongkorn war sehr interessiert an der schwedischen Sägeindustrie, daher wählten sie Västernorrland, wo wir ja jetzt auch schon einiges gesehen haben. Immerhin ist es hier wirklich schön und es gibt zahlreiche eindrucksvolle Wasserfälle, was wohl auch dem König ziemlich gefallen haben dürfte. Die hellen Sommernächte waren sicher auch etwas besonderes. 
Jedenfalls ist der König mit seinen Söhnen und seinem Personal mit ihrer eigenen Luxusjacht nach Härnösand. Von dort sind sie mit dem Dampfer landeinwärts nach Sollefteå gefahren. Weiter mit Zug und dann mit Pferdekutsche kamen sie irgendwann auch durch Utanede. Der ganze Weg war dekoriert und die Leute waren teilweise von weit her gekommen um die exotischen Gäste zu sehen und zu huldigen. 
50 Jahre später hat man den Weg nach Chulalongkorn benannt. 1992 kam eine thailändische Tanzgruppe zu Besuch und hörte von dem Weg. Es folgte die Gründung eines Vereins zur Erinnerung Chulalongkorns, welche den Bau des Pavilions veranlasste. 1994 folgte die Gründung eines Komitees für die weitere Arbeit. 1997 begann der Bau, welcher etwa 7 Millionen SEK kostete. Die Ausschmückungen machten noch einmal 3 Millionen SEK und wurden von den eigenen Handwerkern des Königs gebaut. Der Pavilion ist mit Zepter 26 Meter hoch und ist der einzige seiner Art außerhalb von Thailand.


Wir schauten aus dem Fenster und mussten feststellen, dass die Sonne plötzlich rauskam. Also schnell raus, den Pavilion und den Park fotografieren.





Die Elefanten waren nicht echt.






nochmal in klein
Gleich neben dem Minitaturpavilion steht das Museum, in dem man Gegenstände aus dem Leben des Chulalongkorn anschauen kann. Dafür muss man sich aber extra Überzüge über die Schuhe ziehen, denn der Boden ist teuer. 

Holzschnitzereien


Der König diesmal in königlichem Gewand.
Danach sind wir noch schnell ins angrenzende thailändische Restaurant gegangen. Wir waren schon recht spät dran. Trotzdem bekamen wir noch was. Wir kamen uns sowieso vor wie die einzigen Gäste. Das zahlreiche Personal des Pavilions wirkte ziemlich beschäftigungslos und auch im Restaurant war es nicht viel anders. Aber wir haben gut gegessen und das wichtigste: Im Restaurant hatten sie auch eine Katze! Die gehörte sofort Stefanie. 


Schließlich sind wir dann weiter und irgendwann gegen 5 am Nachmittag in Sundsvall angekommen. Direkt in den Stau und ab zum Bahnhof. Dort Steffi's Pappa abgesetzt und weiter ins Hotel. Morgen gehts dann weiter heim nach Luleå.

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