Rättvik ist eine kleine Gemeinde am Siljan. Unter anderem gibt es dort die zweitgrößte, noch existierende Kyrkstad Schwedens, gleich nach Luleås Altstadt Gammelstad, und die längste Holzkonstruktion, die zugleich auch die längste Inseesbrücke der Welt ist.
Gleich nach den Dalapferdchen gings weiter nach Rättvik, das sich nur ein paar Kilometer südlicher befindet. Recht bemerkenswert sind die roten Sandstände gleich neben Bahnhof/Touristeninfo/Zentrum. Durch den roten Sand und die seichte Küste wirkt das eigentlich glasklare Wasser rostbraun und schmutzig, was es natürlich gar nicht ist. Somit ist es anfangs fast etwas befremdlich den Kindern beim Baden zuzusehen.
Gleich neben den Stränden geht dann die längste Inlandbrücke los, die eigentlich nur zu einer Miniinsel führt, auf der Kaffee und Kuchen verkauft wird. Was anderes gibt es dort eigentlich nicht zu sehen, außer natürlich, dass man sich irgendwie weit draußen im See befindet. Die Brücke selbst ist übrigens 628 m lang.
Nach der dann doch länger als gedacht andauernden Brückenwanderung gingen wir zur Abwechslung dann einmal ganz schick dagens lunch essen. Wirklich alles war dort selbstgemacht (bis vielleicht auf das Brot) und es war richtig, richtig toll!
Nach unserer Stärkung gings dann gleich weiter zur Kirche. Neben dieser steht der sogenannte Vasasten (dt: Vasastein), der an eine Rede erinnert, die Gustav Vasa 1520 an die Männer von Dalarna richtete. Nachdem Christian II. gekrönt wurde, gab es eine Reihe an Ermordungen an schwedischen Adeligen (unter anderem auch Gustavs Vater), die später als das Stockholmer Blutbad in die Geschichte einging. Gustav hatte dieses Ereignis schon kommen gesehen und versuchte sich als Freiheitskämpfer. Seine Bemühungen waren in Rättvik aber leider umsonst. Er versuchte sein Glück dann weiter Richtung Norwegen, hatte in seinen Bemühungen aber erst Glück nachdem er 90 km von Mora nach Sälen langgelaufen war. Moras Adelige haben erst zu diesem Zeitpunkt von dem Blutbad in Stockholm erfahren und unterstützten Gustav Vasa ab diesem Zeitpunkt. 1523 wurde er dann auch zum König gewählt. Seit 1922 gibt es in Mora übrigens den Vasaloppet (dt: Vasalauf), der mit 90 km weltweit längste Langlaufwettbewerb der Welt, der an die damaligen Geschehnisse erinnern soll.
Und nun zu der mit Spannung erwarteten Kyrkstad (dt: Kirchenstad), die (genauso wie die UNESCO Kyrkstad in Gammelstad) während der Kirchenpflichtsjahre erbaut wurde. Verglichen zu Gammelstad ist diese zweitgrößte noch erhaltene Kyrkstad aber etwas enttäuschend. Sie war nicht nur sehr klein, sondern bestand einfach nur noch aus den Hütten, unbeachtet abgestellt neben der Kirche. Wir hätten uns zumindest erwartet, dass sie etwas belebter wäre.
Zum Abschluss gings dann noch auf einen Aussichtspunkt etwas außerhalb von Rättvik, genannt Vidablick (dt: Weitblick). Die Aussicht war hier wirklich schön, aber für den Turm zahlen wollten wir auch nicht. Müssen wir uns eben mit den Bäumen im Bild abgeben. Übrigens, noch eine Info am Rande: Der Siljan ist nicht nur der siebtgrößte See Schwedens, er ist auch der größte, sichtbare Meteoriteneinschlagsort Europas und einer der größten der Welt.
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