Samstag, 20. Juli 2013

Heimreise Tag 7-9: Oslo

Nach unserem kleinen Abstecher in Tanum, kam der nächste Katzensprung: Oslo! 


Die einzigen anderen norwegischen Städte, in denen wir bis jetzt waren, sind Røros und Trondheim. Oslo kann man so gar nicht mit denen vergleichen. Es ist irrsinnig modern und aktuell eine einzige riesige Baustelle, aber fast schon zu viel des guten. Manche Gebäude wirken, wie wenn sie auf alt gemacht wären, aber im Grunde wirkt es manchmal, wie wenn Oslo seine eigenen Geschichte einfach überbauen würde.

Tag 7 sind wir am späten Nachmittag auf einem der Osloer Campingplätze angekommen, hoch oben am Berg. Die Aussicht auf die Stadt war hier echt der Hammer! Irgendwann während wir uns was zum Essen machten geschah dann etwas geniales, was gerade in Norwegen für uns sehr gelegen kam: Unsere Nachbarn, zwei Salzburger, fragen uns, ob wir ihre Oslopässe übernehmen wollen. Diese gelten 96 Stunden lang, alle Öffis sind inkludiert, genauso wie die meisten Museen. Die beiden wollten früher nach Bergen weiterziehen und haben erst zwei Tage in Oslo verbracht. D.h. wir machten ein absolut geiles Schnäppchen und haben uns unterm Strich min. 600 NOK gespart! Toll!


Am nächsten Tag gings aber dann gleich recht früh los, erster Stop: Domkirke. Dieser Dom ist eigentlich schon der dritte, der überhaupt erbaut worden ist. Die beiden anderen wurden zerstört. Das erklärt auch, warum das Innere etwas kirchenuntypisch gestaltet ist, vor allem die Decke.



Der Altar wirkt übrigens nicht nur plastisch, er ist es auch.


Danach gings gleich weiter, vorbei am Nationaltheater und dem Rathaus.



Natürlich gibt es in Oslo auch einen royalen Palast, aber der wird natürlich auch umgebaut - so wie der Rest von der Stadt. Zusätzlich sind die Führungen recht mager, weil z.B. die Kronjuwelen ja in Trondheim ausgestellt werden. Deswegen gings nach dem Palast auch gleich weiter zum Hafen, wo wir dann eine Fähre nahmen um zu den Museen zu kommen.

Friedensnobelpreiszentrum

Festung Akershus

Das Vikingskipshuset (Wikingerschiffsmuseum) war hier unsere erste Wahl. Das Museum ist übrigens echt weiterzuempfehlen, nur halt nicht im Sommer. Es war etwas zu viel überrannt für unseren Geschmack.
Die ausgestellten Schiffe sind übrigens alle drei Teile von Begräbnissen gewesen, was auch der Grund ist warum sie so gut erhalten sind. Interessant ist auch, dass in allen Schiffen massig Grabbeigaben gefunden worden sind, die auch zum Großteil im Museum ausgestellt sind. 

Das Museum war ursprünglich eine Kirche.

Oseberg-Prachtschiff ist vermutlich nur zum Vergnügen benutzt worden.




Gokstad-Schiff


Tune-Schiff






Nach einer kurzen Stärkung (2 Babyhotdogs für jeweils 30 NOK!! Das Land ist echt zu teuer!!) gings auch gleich weiter zum Norsk Folkemuseum. Dort gibt es wieder einmal eines dieser coolen Freilichtmuseen, nur diesmal waren auch Schauspieler vor Ort!
Zum einen gabs da eine Altstadt, die zum Teil komplett begehbar war und Leute haben das Leben zur damaligen Zeit nachgespielt...




dann gabs dort diverse fiktive Bauerndörfer aus verschiedenen Gegenden Norwegens. Fiktiv deswegen, weil die einzelnen Gebäude selbst von unterschiedlichen Bauernhöfen kommen. Zum Teil wurde auch dort das Leben nachgespielt. Wir hatten auch eine kleine Führung durch zwei dieser Bauernhöfe...




... und dann gibts dort die Stabkirche von Gol. Gol wollte, wieso auch immer, eine neue Kirche errichten und wusste danach nicht, was sie mit der alten Stabkirche anfangen sollten. Dann kam König Oskar II, der letzte gemeinsame König Schwedens und Norwegens. Er kaufte die Kirche auf und lies sie in Oslo im damals schon gegründeten Folkemuseum ausstellen. Aber nur ca. ein Drittel der Kirche wurde auch wirklich nach Oslo gebracht, das waren die "Stäbe"=Pfäle der Kirche und der aufgemalte Altar,... Der Rest wurde komplett neu gebaut, auch das äußere Gerüst, das eine Stabkirche ja immer umgibt. In diesem Fall wurde aber nicht einmal das Äußere der Stabkirche von Gol nachgebaut, sondern die Fassade von der borgunder Stabkirche genommen.








Danach gabs wieder eine kleine Stärkung in Form von Kaffee und Waffeln, damit wir die anstrengende Fährreise zurück antreten können. Schnurstracks gings danach noch einmal weiter zum historischen Museum - geschlossen - und danach zur Nationalgalerie, die akutell die 150-Jahre-Munch Ausstellung hat, - auch geschlossen. Nur gut, dass der Oslopass am nächsten Tag auch noch gilt und somit beschlossen wir am nächsten Morgen noch einmal zu kommen. Also gingen wir auf noch eine letzte Stärkung zum schwedischen Max Hamburgare. Dort fluchten wir zwar wieder auf die Wucherpreise, genossen aber eine amüsante Aussicht, als sich diverse Vögel über übriggelassene Pommes stritten.



Zum Abschluss gings noch zur Festung, die bis 21:00 begehbar ist, die Museen waren halt geschlossen, aber das macht ja nichts.










Tag 9: Am Morgen packten wir zuerst alle unsere Sachen, das Auto ließen wir auf dem Campingplatz und ab gings zum historischen Museum - zuerst in die Wikingerausstellung. Im Großen und Ganzen fanden wir die Ausstellung, verglichen zu der Ausstellung im Stockholmer, historischen Museum, relativ lahm, aber sie hatten doch ein paar recht schöne Ausstellungsstücke.


Komplett erhaltenes Schild!


Schwertgriff

Besterhaltenste Wikingerhelm!


Könnte die Inschrift japanisch sein?

Funde vom Oseberg-Schiff



Danach gings auch kurz in die Mittelalterausstellung, die natürlich das Übliche inkludierte (Kruzifixe,...) und diverse Trinkhörner und Stabkirchenportale.






Die Ostasienausstellung war im Grunde nur eine Sammlung aus Schmuckstücken von diversen Ostasiatischen Ländern.

Japanische Bronzestatue

Buddha Manjushri, nepalesische Statue

chinesisch

chinesisch

chinesisch

Chinesischer Thron

chinesisch

Japanische Sänfte

Samurairüstungen

Danach gings noch auf einen Sprung in die Ägyptenausstellung bevor wir auch weiter zur Nationalgalerie huschten.

Sarkopharg einer Katzenmumie



Grabbeigaben




Die Nationalgalerie zeigte dann übliches: Picasso, Monét, Manet, Gauguin, ... und diverse skandinavische Künstler. Und dann gab es da noch die Munch-Ausstellung. Diese ist wirklich riesig und man sollte sich da wirklich Stunden vornehmen, wenn man sich die genauer anschauen will, wir hatten vielleicht 20 Minuten. Sprich wir sind im Grunde eigentlich durchgelaufen, haben sogar ein paar der 13 Räume ausgelassen, aber wir haben den "Schrei" und den "Vampir" gesehen, diverse "Küsse" und vieles mehr.

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